Ska und Walzer

Meine Tochter und ich besuchten gestern ein Konzert der Roy de Roy.

Da sie keine Mainstreammusik spielen, findet der Auftritt auf einer regionalen Kleinkunstbühne statt. Das ist schön. Dreißig Leute stehen hautnah an den fünf jungen Musikern und es ist genug Platz um Ska, Polka und Walzer zu tanzen.
Auch wenn man kein Slowenisch versteht, sollte man sich ein gewisses "Anti" behalten haben, denn der Sänger und Gitarrist Nikolaj, sowie sein Kindergartenfreund , Gitarrist, Piano- und Akkordeonspieler Matej, stammen aus Kärnten und gehören der slowenischen Minderheit an. So handeln ihre Lieder von Protest. Protest gegen alles - Unterdrückung, Verfolgung, System, Faschismus.
Die Songs werden mit einer unbändigen Lebens- und Spielfreude vorgetragen und der Funke springt über. Nach über dreißig Jahren schwinge ich meine Beine mal wieder zum Ska. Den berühmten Schmäh seiner Wahlheimat Wien beherrscht Nikolaj perfekt. Nach dem Konzert wird mit dem Publikum geplaudert und der Bandleader lässt es sich nicht nehmen das Silberkonfetti, das er über seine Zuhörer regnen ließ, eigenhändig aufzukehren. Ich mag diese kleinen Konzerte. Da ist Nähe und Freude und Spaß.

Heute spielen sie in Bielefeld und demnächst kommen sie in die Schweiz. Wer osteuropäisch angehauchte Zigeuner-Mucke (so nennt das unser Sohn) liebt und mal wieder ausgelassen Ska tanzen möchte, ich kann sie euch nur wärmstens empfehlen.

Wie sagte unsere Tochter gestern so schön "Ich liebe es Leuten dabei zuzuschauen, wie sie voller Begeisterung und Leidenschaft das tun, wovon sie überzeugt sind".

Wer Ska lernen möchte, hier eine Basisanleitung: This is Ska!
Gestern war jedoch eher Freestyle angesagt. Also, keine Hemmungen!


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