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Es werden Posts vom Mai, 2014 angezeigt.

Unsere Wahl

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Jeder kann ein kleiner Held sein

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Nach dem Tod meines Vaters im September 2010 löste ich einige Haushalte auf. Darunter den bis dahin ruhenden Nachkriegshaushalt meiner Großeltern. Unter den Dokumenten fand ich ein Foto, auf dem ihr Haus mit riesigen Hakenkreuzflaggen geschmückt war. Das Foto sah aus wie ein Propagandabild. Mein Großvater war Malermeister mit Betrieb und die ganze Belegschaft stand mit der Familie auf der Straße. Obwohl ich bis zu meinem achten Lebensjahr in diesem 8-Parteienhaus aufwuchs, unter uns die Großeltern, neben uns der Bruder meines Vaters mit Familie und über uns die Schwester mit Mann, wurde so gut wie nie über den Krieg gesprochen. Ich wusste nur, dass mein Großvater nicht "in der Partei" war und sie ein großes Misstrauen allen Menschen gegenüber teilten, die nicht zur Kernfamilie gehörten. Die Großfamilie stritt gern und laut, nach außen hielt sie zusammen wie Pech und Schwefel. Als ich meinen älteren Cousin auf das Foto ansprach, erzählte er mir, dass mein Großvater bedroht un

Brennendes Wasser

Am 25. Mai entscheiden wir darüber, ob wir zukünftig gechlorte Hähnchen, wachstumhormonverseuchte Rippchen und Genmais auf unseren Tellern haben wollen. Wer zum Rotwein gerne ein Glas Leitungswasser trinkt, sollte darauf achten, die romantische Beleuchtung in Form von Kerzen zu löschen, bevor er den Wasserhahn aufdreht (zu sehen im 2Minuten-Wahlspot der Grünen / Ausschnitt aus dem Film "Gasland", der die Folgen von Fracking für das Grundwasser aufzeigt). Die wenigsten von uns ahnen, um was es bei der Europawahl wirklich geht. Wenn das Transantlantische Freihandelsabkommen, genannt TTIP, durch ist, nennen das manche die Eintrittskarte zur Hölle. Welche Partei ist in dieser Sache wählbar? Wer überzeugt mit einem eindeutigen "Nein zu TTIP"? Darüber sollte sich jeder selbst Gedanken machen, denn es gibt keinen Weg zurück aus der Hölle und Unwissenheit schützt keinen. Für die Farce von Wirtschaftswachstum wird durch die Hintertür skrupellos verkauft, was wir bisher er

Friede sei mit mir und Friede sei mit dir

Acht Jahre lang praktizierte ich Kampfkunst. Karate war für mich eine Offenbarung, da es mir die Möglichkeit gab, etwas in einen körperlichen Ausdruck zu bringen, was lange in mir war und nicht gezeigt, geschweige denn gelebt werden durfte. Ich besuchte jedes Seminar, auf dem ich willkommen war und beobachtete die Menschen beim Praktizieren. Die Seminare wurden ausschließlich von Männern geleitet, im Prüfungskomitee saßen Männer, die Einstellung ist männlich. Für mich war Karate immer ein Hilfsmittel für das Leben in der Wirklichkeit. Was ich für mich suchte, war das Ende des in mir tobenden Kampfes, hin zum inneren Frieden. Unter diesem Aspekt beobachtete ich meine Mitstreiter. Kämpfen sie gegeneinander oder miteinander? Karate ist eine Lebenseinstellung, die nicht nur auf der Matte, sondern im gesamten Leben praktiziert wird. Werte wie Respekt, Dankbarkeit, Kameradschaftlichkeit, Friedlichkeit und das Erlernen von Selbstkontrolle führen über den Karate-Do zur Persönlichkeitsbildu

200. Beitrag: Vertrauen und Entschlossenheit

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Für die Mutigen und die Ängstlichen mit einer Vision: Too often we are entangled in short-sightedness. We need to adopt a more far-reaching view. We forget our basic human values. If we want to live in a better world, who do you think is going to bring it about? Only we human beings. Such change won’t come about if we wait for governments or the UN to take action, but if we take initiative as individuals. What we need is confidence and determination. Dalai Lama

Ich bin dann mal den Schatz finden ...

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bescheidenes Angeben

Kürzlich las ich in einer Glosse, dass das altmodische Wort "Eigenlob" durch das neumodische Wort "humble-brag", was so viel wie "bescheidenes Angeben" bedeutet, ersetzt wurde. Wie soll das nun funktionieren? Bescheidenheit und Angeberei stehen ja ziemlich weit auseinander und wie kommen die zusammen? Hat sich früher jemand durch Eigenlob zum klasse Typ stilisiert, so braucht es heute schon einiger Kunstkniffe, um sich als geilen Typen darzustellen, ohne sich als geilen Typen darzustellen. Hilfestellung leisten die Medien (altmodisch Puffmutter), denn alles ist käuflich. Wer genug Geld investiert um sich "Freunde des Egos" (altmodisch Käufliche, Marktschreier, Schmeichler oder Huren) zu generieren, kauft sich die likes und damit das Image als "geiler Typ". Man muss sich nicht mehr selbst hinstellen und das "leider geil Image" propagieren, das besorgen die anderen. Man selbst lässt sich wie frühere Regenten durch die manipu

Brief einer Mutter an ihren Sohn

Lieber Sohn, heute Morgen wurde mir klar, warum T. und seine Geschichte in meinem Leben sind. Es geht um Verrat. Verrat spielte eine große Rolle in meinem Leben. Ich wurde verraten und ich habe verraten. Deswegen kann ich Verrat erkennen. Andere würden Begebenheiten anders benennen, aber ich spüre das Gefühl, das mit Verrat einhergeht. Eine tiefe Gekränktheit, hervorgerufen durch einen Angriff auf die Integrität und die Würde eines Menschen. Und mir wurde klar, dass der Verrat genau so gesehen werden möchte wie alle anderen Dinge auch. Wir versuchen das, was wir an Unheil angerichtet haben zu vertuschen, schön zu reden, zu verneinen, zu rechtfertigen. Das würden wir mit Dingen, die heilsam sind, nicht tun. Die Stärken werden beachtet, die Schwächen nicht. Und deswegen möchte ich meinen Verrat an dir ansehen. Das kann ich tun, da mein Gefühl zu dieser Zeit ähnlich dem deinigen war. Ich habe mich verraten gefühlt. Was meine Aktion für dich bedeutet hat, kannst nur du